Cochlear – Implantat

Cochlear-Implantantate (CI) sind Hörprothesen für hörgeschädigte Menschen, deren Hörnerv noch funktioniert. Im engeren Sinne bedeutet CI, dass ein Bündel Elektroden in die Hörschnecke eingeführt wird. Zu dem gehören zu CI-Systemen ein Sprachprozessor und eine Sendespule.

Teile des CI werden im Schädelknochen bzw. unter der Kopfhaut implantiert, d.h. der Einsatz eines CI bedeutet eine Operation am Kopf mit eventuellen Folgeoperationen.

Das CI ersetzt so technisch die Schallleitung von außen. Der Schall wird vom Mikrofon aufgenommen und mit Hilfe der Signalprozessoren elektrisch an den Hörnerv weitergegeben.

Das Hören mit dem CI entspricht nicht dem normalen Hören. Es sind aber auch bei gehörlosen Kindern Hörergebnisse möglich, die das natürliche Erlernen der Lautsprache ermöglichen.

Weitere Informationen hierzu können Sie u.a. unter Cochleaimplantat-Wikipedia finden

Die Entscheidung für oder gegen ein CI ist zunächst eine medizinische Frage. Hierzu kann man sich ausführliche Beratung in HNO-Unikliniken und regionalen CI-Centern holen. Die technischen Möglichkeiten der CI-Versorgung sind in den letzten Jahren immer mehr verbessert worden. Die technischen Seiten und Vorteile des CI wird man Ihnen in diesen Zentren ausführlich erläutern können.

Es kann gute Gründe für die Implementierung eines CI geben, jedoch auch einige gewichtige Argumente gegen das CI, die vor der Entscheidung beachtet werden sollten. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang hierzu die Stellungnahme vom “Bund der Gehörlosen“.

Die Entscheidung, was richtig ist, kann nur im Einzelfall erfolgen. Die Entscheidung für Kinder liegt bei den Eltern. Auf dem Weg zu Ihrer eigenen Entscheidung kann Ihnen unsere Beratungsstelle helfen, möglichst umfassende Informationen zu erhalten, damit Sie sich ein eigenes umfassendes Bild machen können und die für Sie und /oder Ihr Kind richtige Entscheidung treffen können.

Es gibt Forschungsarbeiten, die zeigen, dass es keine Nachteile bringt, wenn die CI-Versorgung bei Kindern nicht bereits im frühen Säuglingsalter geschieht. Sie haben also ausreichend Zeit für Ihre Entscheidung. Vergleichen Sie vor allem die Möglichkeiten einer Versorgung mit CI und der einer optimalen Hörgeräteversorgung.

Was Sie auf jeden Fall beachten sollten:

  • CI-Versorgung braucht Zeit. Sie kann nur mit entsprechender Förderung und Nachsorge erfolgreich sein. Stellen Sie sich auf bis zu drei Jahre Rehabilitation ein.
  • Auch ein CI-Träger bleibt grundsätzlich weiter gehörlos oder schwerhörig. Fällt das Gerät bei einem gehörlosen CI-Träger aus, hört er nichts. Die Behinderung bleibt bestehen.
  • CI können helfen Lautsprache zu erlernen. Aber nicht jeder CI-Träger kann durch das Gerät in die Lage versetzt werden, Teil der “normalen” hörenden Welt zu werden. Teil der Gehörlosenkultur zu werden, ist kein Schreckgespenst, sondern eine gute Alternative.
  • Gebärdensprache ist ein wichtiges zusätzliches Mittel der Kommunikation – auch bei CI-Kindern. Gut hörende Kinder wenden sich später der Lautsprache zu, schlecht hörende Kinder haben nur mit Gebärdensprache ebenfalls eine Sprache, in der sie gut kommunizieren können und genügend Informationen für eine altersgerechte Entwicklung bekommen.
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